FC Wörrstadt | 6:4 n.E. | TuS Wörrstadt | ||
Hans-Peter Bieser '50 | 2:2 | '77 Tobias Binder | ||
Tobias Spuhler '75 | '93 Yilmaz |
FCW ist Stadtmeister und zieht ins Pokalviertelfinale ein
Mit einem denkwürdigen 6:4 n.E. besiegte der FC Wörrstadt 06 Lokalrivalen TuS Wörrstadt aus der Bezirksklasse und feiert den Einzug in die nächste Pokalrunde, sowie die Stadtmeisterschaft. In einem spannenden Pokalfight bekamen die über 200 Zuschauern alles zu sehen was ein Fußballspiel bieten kann, FCW Online berichtet exklusiv und ausführlich über das Wörrstädter Derby. |
Vor dem Spiel – heiße Worte
Hitzige Wortgefechte prägten das Duell bereits im Vorfeld. Doch wie der FCW deutlich machte, liegt die Wahrheit einzig und allein auf dem Platz und gab somit die beste Antwort. Doch Anfangs sah es für die 06er gar nicht gut aus, denn FC Coach Alexander Daichendt musste eine Stunde vor Anpfiff des Pokalschlagers gleich vier Absagen zur Kenntnis nehmen und die Startformation noch in der Kabine mehrmals umbauen. Mit Sebastian Belzer (Magen Infekt), Peter Wiesner (Versenprellung), Patrick Huber (Zerrung) und Sascha König (Grippe) fielen wichtige Defensivkräfte aus ohnehin musste man zudem auf die Stammkräfte Ken Wieland und Michael Schaaf wegen Urlaub verzichten. Dafür wurden kurzfristig Sebastian Grüny und Daniel Wolff ins Derbyaufgebot berufen, sowie Uwe Straub reaktiviert. Aber schließlich war es egal wer für die 06er aufläuft, denn jeder Spieler war hochmotiviert und jedem war klar, dass man nur als Mannschaft stark ist und eine Chance hat. |
Erste Halbzeit – die Ruhe vor dem Sturm
Bei strahlendem Sonnenschein bekamen die zahlreichen Zuschauer eine zögerliche Anfangsphase zu sehen. Beide Teams tasteten sich in den ersten Minuten ab und brachten wenige Offensivakzente. Doch nach dem ersten Beschnuppern nahm das Spiel langsam Fahrt auf und wurde von Minute zu Minute besser. Es gab Chancen auf beiden Seiten, welche jedoch noch nicht in Tore umgemünzt werden konnten. Die TuS versuchte es vorwiegend mit Steilpässen auf ihre Stürmer und schnellen Tempogegenstößen. Zudem merkt man, dass dem Bezirksklassisten das Bindeglied zwischen Abwehr und Sturm in Form eines Spielmachers wie Emrah Yalkin fehlte, der noch beim Duell in Spiesheim immer wieder für Gefahr vor dem FCW Tor sorgte. Die 06er kombinierten clever und versuchten mehrfach mit Distanzschüssen TuS Schlussmann Ralf Stichtenot zu überwinden. Zudem wurden immer wieder lange Bälle auf Hans-Peter Bieser geschlagen, der sich harte aber faire Zweikämpfe mit seinem Gegenspieler Dirk Böll lieferte. |
Zweite Halbzeit – Derby vom Feinsten
Was die über 200 Zuschauer in der ersten Halbzeit nicht zu sehen bekamen, sollen sie alles in den zweiten 45 Minuten bekommen: Ein Fußballfeuerwerk, ein Pokalfight sondergleichen, als hätte Steven Spielberg das Drehbuch persönlich geschrieben. Der FCW fand nach dem Wideranpfiff besser in die Partie und hatte mehr Spielanteile. Die Mühen wurden schließlich in der 50. Minute belohnt als Goalgetter Hans-Peter Bieser zum viel umjubelten 1:0 Führungstreffer für die Hausherren traf. Die TuS wirkte anfangs etwas geschockt, drängte dann aber weiterhin nach vorne, jedoch ohne Erfolg. Man bekam einen offenen Schlagabtausch zu sehen, mit einem leicht stärker aufspielenden FC Wörrstadt 06 der etwas mehr vom Spiel hatte. Jedoch mussten die 06er ab der 58. Minute nur noch mit 10 Mann auskommen, denn Sven Huber musste den Platz aufgrund einer roten Karte verlassen. Doch der FC stand als Mannschaft zusammen und gab weiterhin gegen die vorwiegend mit Erstmannschaftsspielern besetze TuS Vollgas. So gelang es Tobias Spuhler in der 75. Minute nach einer schönen Kombination auf 2:0 zu erhöhnen und versetze damit die zahlreichen FCW Fans in Extase, die jubelnd auf den Tribünen zur Tormusik tanzten. Doch hielt der Vorsprung nicht lange: Nur zwei Minuten später brachte Tobias Binder mit einem bundesligareifen Freistoßtor, aus 25m direkt in den Winkel, nicht nur das Tor zu wackeln, sondern auch den Bezirksklassiten wieder zurück ins Spiel. Unmittelbar danach hätten die 06er den alten zwei Tore Vorsprung wieder herstellen können aber Hans-Peter Bieser vergab eine Großchance freistehend vor dem TuS Tor (79.). Gästeakteur Jarek Hojsan sah zudem noch Gelb-Rot nach einem Nachtritt, somit fighteten zehn Minuten vor Schluss auch 10 gegen 10 Mann. Doch die vergebene Chance seitens des FCW sollte sich rächen: In einer hektischen Schlussphase gelang es der TuS in der Nachspielzeit nach einem Eckball den 2:2 Ausgleich zu erzielen. Yilmaz konnte von zwei Stellungsfehlern profitieren und versenke den Ball aus kurzer Distanz in der 91. Minute. |
Verlängerung & Elfmeterschießen: Albrecht hält Kopf hin – Masson zwei Elfer für den FCW
Somit ging es in die Verlängerung, in welcher sich abzeichnete, dass das heiße Wetter seinen Tribut zollen würde und die Kondition sowie die Konzentration lies auf beiden Seiten nach. In dieser Spielphase hatte die TuS mehr Spielanteile, übte mehr Druck aus und drängte zunehmend auf das FCW Tor. In der 98. Minute hätte sogar der davor eingewechselte Tobias Heinrichs die Führung für den Bezirksklassisten erzielen können, doch FC Keeper Michael Albrecht rettete zunächst per Fußabwehr und den direkt darauf folgenden Nachschuss per Flugparade. Doch Albrecht verletzte sich bei Rettungstat da er mit dem Hinterkopf an den Torpfosten knallte und daraufhin regungslos am Boden liegen blieb. Das Spiel musste für 20 Minuten unterbrochen werden und der FC Schlussmann mit dem Rettungswagen mit Verdacht auf eine Gehirnerschütterung ins Krankenhaus gebracht werden. Wir wünschen ihm von dieser Stelle aus gute Besserung und eine baldige Genesung! Nach der Zwangsunterbrechung passierte nichts Außergewöhnliches mehr, so dass es bis zur 120. Minute beim 2:2 Endstand blieb. Nun kam es zum alles entschiedenen Elfmeterschießen und hier hatte der FCW einen Trumpf in der Hand: Aufgrund des großen Kaders konnte Trainer Daichendt die Verletzung von Torhüter Michael Albrecht gut kompensieren. Der eingewechselte Torsteher Rüdiger Masson sollte nun zum Matchwinner avancieren, denn er hielt 2 Strafstöße und war somit ein Garant für den Sieg. Geschlossen als Mannschaft, Arm in Arm sahen die 06er wie Raju Bockmeyer, Hans-Peter Bieser und Tamas Kolesza den Ball sicher versenkten. Nur Björn Kornfeind schoss den Ball knapp neben das Tor. Die schönsten Geschichten schreibt immer noch der Fußball: So trat der erschöpfte FCW Präsident Uwe Straub zum Duell gegen TuS Torhüter Ralf Stichtenot an und gewann dieses souverän. Den letzten Elfmeter versenkte er knallhart unter der Latte, was den Kreisklassisten und 16monaten jungen Verein FC Wörrstadt 06 zum Derbysieger und Stadtmeister machte! |
Nach dem Spiel – Grenzenloser Jubel
Nach dem Abpfiff war der Jubel grenzenlos: Spieler, Betreuer, Vorstand, Fans und Sympathisanten lagen sich überglücklich in den Armen und feierten den heiß ersehnten Derbysieg fröhlich zusammen. Alles in Allem war es, trotz der Platzverweise, ein tolles und faires Derby, wozu beide Mannschaften ihren Beitrag geleistet haben. Das Spiel entwickelte sich zu einem wahren Pokalkrimi, Erlebnisfußball vom Feinsten, hierfür danken wir recht herzlich allen Beteiligten. Einen besonderen Dank geht auch an Schiedsrichter Kalli Appelmann, welcher die Partie souverän geleitet hat und mit seinen Entscheidungen stets richtig lag. Der Sieg gegen Lokalrivale TuS Wörrstadt war ein denkwürdiger Moment in der jungen Geschichte des Wörrstädter Vereins, dieser auch ausgiebig und bis spät in die Nacht hinein gefeiert wurde. Der 05.08.07 ist ein großer Tag für den FC Wörrstadt 06 den so schnell kein Beteiligter vergessen wird. |
DERBYSIEGER
INFO
Die Bilder und Videos vom Spiel werden in den nächsten Tagen nachgereicht.