TuS Wörrstadt II | 7:2 | FC Wörrstadt II |
Alexander Zwirner '21 '43 '62 | '50 Florian Nargang | |
Florian Andre'36 | '72 Andreas Stritzke | |
Zafer Kaya '68 | ||
Jarek Hojsan '75 | ||
Robert Hojsan '82 |
FCW verliert 3 Punkte – TuS Ansehen und Sportsgeist
Zum vierten Mal in diesem Jahr standen sich die beiden Fußballvereine FC und TuS Wörrstadt im Stadtderby gegenüber. Diesmal im „kleinen“ Derby der beiden zweiten Mannschaften in der Kreisklasse Alzey Worms.
Die 06er auf Tabellenplatz Elf, die Heimmannschaft der TuS 1847 auf Rang Neun – doch aufgrund der wechselhaften Leistungen des Gastgebers (Vorwoche 0:9 Niederlage in Mauchenheim) war nicht völlig klar was, besser gesagt wer die junge FCW Truppe erwartet.
Klarheit bekam das Team beim Anpfiff: Dort standen fünf AH Spieler, drei Erstmannschafts- und ganze drei Zweitmannschaftsspieler gegenüber. Diese Zusammenstellung sorgte doch für etwas Verwunderung, denn der Gegner berichtet immer von einem großen Kader der im November für beide Teams komplett ist und kritisiert zudem öffentlich die „Wettbewerbsverzerrung“ beim Einsatz von Erstmannschaftsspielern in zweiten Mannschaften. Leider gingen mit diesem Verhalten das Restansehen und die Glaubwürdigkeit endgültig verloren.
Zum Sportlichen:
Der FCW II zeigte sich unbeeindruckt und startete schwungvoll in die Partie – die Gegner wurden gedeckt und Räume eng gemacht. Jedoch wurde der erste grobe Stellungsfehler der FCW Defensive gleich bestraft als Alexander Zwirner, nach einem langen Zuspiel seinem Gegenspieler enteilte und im Nachschuss zum 1:0 für die Gastgeber traf (21.) Die TuS wirkte jedoch streckenweise sehr passiv und kam danach nur einmal gefährlich vor das 06er Tor in Form eines Freistoßes von Tobias Binder aus 18m, der kurz zuvor für den erschöpften Markus Enders in die Partie kam (29.). Die jungen 06er blieben unbeeindruckt und versuchten sich gegen den Rückstand in Form von Distanzschüssen zu wehren, jedoch ohne den gewünschten Torerfolg. So führte wieder ein langer Pass, der die komplette FCW aushebelte, zum 2:0 für die TuS 1847: Florian Andre konnte allein stehend problemlos für die Hausherren einschieben (36.) Jedoch entstand dieser Treffer aus einer deutlichen Abseitsposition, der einigste Fehler des sonst souverän leitenden Unparteiischen. Die TuS erkannte wohl die Schwachstelle der unerfahrenen, jungen Truppe und Treffer Nummer drei entstand auf die gleiche Art und Weise: Langer Pass auf den brillant aufgelegten Zwirner, der die 1:1 Situation mit dem Torhüter für sich entscheiden konnte (43.)
Nach der Pause versuchte der FCW eine Schippe draufzulegen, was auch gelang: Florian Nargang konnte vom Abwehrchaos der TuS profitieren und verkürzte auf 1:3 (50.). Als Reaktion darauf wechselte die Turn und Sportgemeinde gleich zwei Mal aus: Für die AH Spieler Eckhard und Diermeier kamen die Hojsan Brüder, Jarek und Robert, in die Partie. Der Bezirksklassenspieleranteil erhöhte sich erneut und somit blieb leider auch der Sportsgeist auf der Strecke. Denn die junge Mannschaft konnte gegen die eingespielten Bezirksklassenkicker nichts mehr entgegensetzen, die die FCW Mannschaft durch schnelle Kombinationen und Direktpassspiel aushebelten. Erneut Alexander Zwirner (62.), Zafer Kaya (68.), Jarek Hojsan (75.) und Robert Hojsan (82.) konnten für die TuS einnetzen.
Etwas Unschönes gab es leider nach dem zwischenzeitlichen 5:1 für die TuS, als der Spielertrainer lauthals jubelnd die Kicker des FCW II mehrmals als „Gurkentruppe“ bezeichnete. Etwas verwunderlich, dass für einen scheinbar so schwachen Gegner ein solch enormer Personalaufwand und eine solche Kindesfreunde herrscht. Doch die Freude sollte ihm schnell vergehen, denn einige Minuten später war es eine solch gewisse „Gurke“ die Ralf Stichtenot ziemlich alt aussehen lassen hat: Nach einem Ballverlust des Spielertrainers, konnte der eingewechselte Andreas Stritzke, der erst vor einigen Monaten mit dem aktiven Fußball begann, den Zweikampf gegen diesen gewinnen und ihm problemlos davoneilen. Stichtenot hinterherlaufend musste dann zusehen, wie Stritzke den Lauf mit dem Ball fortsetzte, den Torhüter bezwang und mit seinem ersten Pflichtspieltor zum zwischenzeitlichen 2:5 einschieben konnte (72.).
Das Spiel ging mit 7:2 deutlich verloren, die TuS war aufgrund ihrer besseren und erfahrenen Einzelspielern klar überlegen, keine Frage. Doch aufgrund der Tatsachen war ein fairer sportlicher Vergleich der beiden Teams an diesem Tag sehr schwierig und fragwürdig und ist somit für die junge Truppe kein Genickbruch. Am Sonntag ging nur ein Spiel für den FCW II verloren, der Gegner verlor im Laufe der Zeit etwas viel Wichtigeres: die Spieler, das Ansehen und die Perspektive, die den Verein weitertragen.
Kann man stolz auf einen Sieg gegen eine junge, unerfahrene Truppe sein, den man mit einem AH / Erstmannschaftsspieler Mix alias zweite Mannschaft erreicht? Wir denken nicht! Ansattt "ein bisschen zu Feiern" sollten sich die Verantwortlichen lieber einmal ernsthafte Gedanken über den Sinn und Zweck einer zweiten Mannschaft machen und vielleicht intensivste Überlegungen tätigen was die Problematik im eigenen Verein angeht anstatt ständig auf Andere zu schielen, jede Kleinigkeit zu kommentieren und selbstverständlich zu kritisieren.
Die Jungs vom FCW II können erhobenen Hauptes vom Platz gehen, denn ihnen gehört die Zukunft!
Aufstellung:
Albrecht, Grüny, Wolff, Werner M. (68.Bermes), Degreif, Huber P., Schwarz, Geiselhart (59.Lehnert), Kornfeind, Haese O., Nargang F. (68.Stritzke)