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Hier ist der Bericht aus der heutigen Ausgabe der Allgemeinen-Zeitung Alzey. So sollte es sein und nicht anders! Vielen Dank auch nochmals an GW Wendelsheim für das gezeigte Entgegenkommen.

Einspruch vom Tisch - Wendelsheim und FC Wörrstadt lösen Konflikt

TuS GW Wendelsheim, Spitzenreiter in der Fußball-Kreisklasse, braucht sich nicht mehr darum zu sorgen, dass ihr die Punkte vom 2:0-Sieg über den FC Wörrstadt streitig gemacht werden. Sie standen zur Disposition, weil es während der Partie unter den Zuschauern zu Auseinandersetzungen gekommen war, in deren Verlauf auch Ersatzspieler des FC Wörrstadt geschlagen worden sein sollen. Die Platzherren erwogen deshalb, beim Verband die Wertung dieses Matches anzufechten (wir berichteten).

Dieser Einspruch ist nun vom Tisch, ehe er überhaupt abgeschickt worden ist. Wie Alexander Daichendt, Trainer des FC Wörrstadt, via Email Wendelsheims Abteilungsleiter Stefan Schwind mitgeteilt hat, werde sein Klub auf eine Anfechtung des Resultats verzichten. Einen Grund nannte Daichendt indem Schreiben nicht. Wohl aber entschuldigte er sich für seine übertriebene Reaktion. Er sei "sehr aufgebracht" gewesen. Zudem wünschte er den Wendelsheimern "viel Glück bei den weiteren Aufgaben" und bekundete eine Vorfreude auf das im April anstehende Rückspiel.

Die Wendelsheimer distanzierten sich unterdessen in einer öffentlichen Stellungnahme von den Vorfällen in Wörrstadt: "Wir möchten klarstellen, dass wir uns von dieser Form des Fanverhaltens distanzieren. Wir sind uns bewusst, dass die Fairness neben allem Erfolg im Vordergrund steht und vorgelebt werden muss", teilt Pressereferentin Gabriela Bender mit. Aktiv werde der Klub außerdem: "TuS GW Wendelsheim wird einen offenen Brief an alle Anhänger verteilen, in dem unfaire und unsportliche Mittel klar verurteilt werden und zur sportlichen Fairness aufgerufen wird", so die Presseerklärung.

Um eine Geldstrafe werden beiden Klubs trotzdem nicht herumkommen. "Einen kleinen Denkzettel" müsse es geben, sagte Klassenleiter Günter Thauer, in dessen Ermessen das Strafmaß liegt. Er, selbst Zeuge des Vorfalls, wird die Strafe nach einer Anhörung der beiden Vereine festlegen. Ungeahndet bleibt das Zünden von Rauchbomben, die das Spielfeld einnebelten. "Da hätte der Schiedsrichter einschreiten müssen und das Spiel notfalls abbrechen müssen", sagt Thauer. Weil das aber nicht passiert sei, werde dies durch die Verbandsgerichtsbarkeit eben sowenig verfolgt wie die Schläge, die die Ersatzspieler angeblich einstecken mussten. Der Schiedsrichter hatte in seinem Bericht zwar eine Spielunterbrechung notiert, aber von dem Tumult nichts erwähnt.


Milde Strafen verdient - Claus Rosenberg zur Streitkultur

Dass das Fußballspiel in Wörrstadt zwischen dem FC und TuS GW Wendelsheim in Handgreiflichkeiten endete, gehört zu den unschönen Bildern, die den Fußball begleiten. Die Form, in der die beiden beteiligten Vereine das Problem dann aber aufarbeiteten, ist bemerkenswert, außergewöhnlich, ja sogar vorbildlich. Der FC Wörrstadt, sportlich klar die unterlegene Mannschaft, pochte nicht auf seine Chance, die Niederlage über einen Einspruch beim Verband eventuell korrigieren zu können. Stattdessen ebnete er in Person von Trainer Alexander Daichendt einen Weg, der beiden Vereinen auch in Zukunft eine vorbehaltlose, wenn nicht sogar freundschaftliche Begegnung erlaubt. Bei TuS GW Wendelsheim fiel diese Art des Konfliktmanagements auf fruchtbaren Boden. Dessen Ankündigung, mit einem offenen Briefes konstruktive Fanarbeit zu leisten und sich öffentlich gegen Gewalt zu positionieren, muss gleichermaßen gelobt werden, wenn sie realisiert wird. Der Fußball-Kreis hat die Möglichkeit, dieses beispielhafte Verhalten zweier Klubs zu würdigen. Und zwar indem er bei der Festsetzung der beiden Vereinen drohenden Geldstrafen anerkennende Milde walten lässt.