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FC Wörrstadt 062:2Kickers Worms
  '43 FE Toni Krämer
Bülent Yalkin '65  
Hans-Peter Bieser '80  
  '86 Toni Krämer

Aufstiegskampf pur - FCW und Kickers trennen sich 2:2

Was ein Fight, was ein Spiel: Der FC Wörrstadt 06 und die SG Kickers Worms boten den rund 250 Zuschauern in Wörrstädter Neuborn, so ziemlich alles was ein Fußballspiel hergeben kann. In einer leidenschaftlichen, stets hart umkämpften aber fairen Partie trennten sich der Alzeyer Vertreter und die Elf aus der Karl-Marx Siedlung 2:2 (0:1) unentschieden.

Die Wormser, mit dem Bus angereist, wollten mit einem Sieg gegen die 06er den Aufstieg perfekt machen doch der FCW, wie von Coach Hochmuth vorher angekündigt, machte den Kickern einen Strich durch die Rechnung. Wörrstadt 06 musste neben dem rotgesperrten Jens Bohrmann und den Verletzten Daniel Schwarz und Frank Müller zudem auf Stammkeeper Michael Albrecht verzichten – Alexander Daichendt vertrat den Schlussmann mit einer ordentlichen Leistung.

Nachdem Schiedsrichter Yannic Jenssen die Partie um Punkt 19:00 Uhr anpfiff merkten die zahlreichen Zuschauer, darunter auch Bürgermeister Ingo Kleinfelder und viele Interessierte aus dem Fußballkreis, dass der FC Wörrstadt auf dem heimischen Kunstrasen nichts zu verschenken hat. Von der ersten Sekunde an gingen die Neubornstädter beherzt in die Zweikämpfe, spielten gutes Pressing und kämpften um jeden Ball. Das erste deutliche Ausrufezeichen setzte FC-Stürmer Hilmar Schreiber als er beherzt aus gut 28 Metern frech abzog und der neue Spielball, gestiftet vom offiziellen FCW Ausrüster Sport Weber, in einer wunderschönen, strammen Flugbahn nur haarscharf am Winkel vorbeischleifte und den Außenpfosten streifte (14.). Der FC spielte weiter beherzt und genoss in der Anfangsphase optisch mehr Feldvorteile, die Nibelungen schienen wohl nicht mit einer solchen Gegenwehr gerechnet zu haben und wirkten teilweise verunsichert. Nach 21 Minuten kamen die Kickers dann zu ihrer ersten nennenswerten Tormöglichkeit, als ein direkter Freistoß aus 20 Metern sich gefährlich auf das FC-Gehäuse senkte. Doch Schlussmann Alexander Daichendt reagierte prächtig als er mit seinen Fingerspitzen den Ball an den Pfosten lenkte und somit die Möglichkeit vereitelte.

Die Folgeminuten der Partie spielten sich vorwiegend im Mittelfeld ab und war durch schnelle Tempogegenstöße auf beiden Seiten geprägt. Auch kamen die Kickers in der Mitte der erste Halbzeit besser ins Spiel als die Druckphase des FC etwas nachließ. Die SG wirkte über die linke Seite und vorallem nach Standardsituationen gefährlich. So boxte Daichendt nach einem Eckball in größter Bedrängnis den Ball vor einem Wormser Akteur aus dem Gefahrenbereich (27.), einen Schuss aus der zweiten Reihe (31.) hielt der Schlussmann ebenfalls sicher. Auch der FC Wörrstadt kam zu weiteren Möglichkeiten, nach schönen Kombinationen und schnellen Kontern die für Torgefahr sorgten, doch im Abschluss verfehlte der Ball das Ziel knapp (29./38.). Die größte Torchance erspielten sich die 06er in der 35. Minute: Carsten Petry schaltete den Turbo ein, drängte in den Strafraum und spielte flach in den Rückraum. Da der Ball aber minimal durch den Schlussmann der Wormser abgelenkt wurde, verpassten gleich zwei FCW Akteure knapp – die große Führungschance vertan. In der 41. Minute zwickte es bei Spielertrainer Hochmuth, ohne Einwirkung des Gegners, in der linken Wade –nach FCW Online™ Informationen Verdacht auf Muskelfaserriss. Hochmuth musste daraufhin verletzt ausgewechselt werden - für ihn kam Stefan Reeg neu in die Partie. Dieser geriet nur zwei Minuten später ungewollt in den Mittelpunkt des Geschehens: Als er nach einem langen Ball seinen Gegenspieler bei vollem Lauf im Strafraum kreuzte, kam es zu einer kurzen Berührung – der Schiedsrichter pfiff und entschied auf Elfmeter. Diesen verwandelte Toni Krämer, mit etwas Glück denn Daichendt war mit den Fingerspitzen dran, zur 1:0 Führung für die Gäste kurz vor der Halbzeit (43.).

In dieser fanden die Verantwortlichen des FC scheinbar die richtigen Worte, denn mit der „jetzt erst Recht Einstellung“ kamen die Neubornstädtler zurück aufs Feld. Zu Beginn der zweiten Hälfte machte und investierte der FC mehr, die Kickers standen relativ tief, was darauf hindeuten lässt, dass die Gäste bereits schon früh versuchten auf Zeit zu spielen. Doch so kamen die 06er besser ins Spiel und erarbeiteten sich zunehmend Tormöglichkeiten. Nach einer Freistoßhereingabe von Ken Wieland köpfte Stefan Reeg aus kurzer Distanz auf das Wormser Gehäuse, doch der Ball landete knapp neben dem rechten Pfosten (55.). Die Kickers versuchten mit Entlastungsangriffen wieder ins Spiel zu kommen, doch die hervorragende FCW-Defensive rund um die starken Verteidiger, Carsten Petry, Tobias Spuhler und Libero Dennis Porth ließen keinen Stich zu. Auch das Mittelfeld mit Michael Schaaf, Bülent Yalkin, Sven Huber und Stefan Reeg lief viel, arbeitete und kombinierte clever, die Stürmer Ken Wieland, Hans-Peter Bieser und Hilmar Schreiber kreuzten engagiert und suchten die Lücke. In der 62. Minute erkämpfte sich Wörrstadt 06 bei einem Wormser Angriff den Ball, Wieland flankte doch Michael Schaaf konnte die Hereingabe nicht kontrolliert annehmen und vertändelte – ansonsten wäre der 20jährige frei vor das Tor gekommen – Riesenchance für den FCW.

Die Zuschauer peitschten nun die Elf beherzt nach Vorne, jeder merkte dass nun die Weißen absolut am Drücker sind. In der 65. Minute dann endlich der Lohn für das engagierte Auftreten: Carsten Petry setzte zum dynamischen Solo über links an, spielte wieder auf rechts. Schreiber flankte den Ball auf Bieser, dieser nahm die Hereingabe spektakulär per Fallrückzieher an, verlängerte auf Yalkin, der das Spielberät zum absolut verdienten und vielumjubelten 1:1 Ausgleich einschob – wieder alles offen. In den Folgeminuten entwickelte sich das Spiel zu einem offenen Schlagabtausch beider gleichstarken Mannschaften. Doch der FCW nahm den Schwung nach dem Ausgleich mit und setzte weiter spielerische Akzente. Nach vorheriger, vorallem in der ersten Halbzeit, optischer Überlegenheit der Gäste nahm fortan der FC Wörrstadt das Ruder in die Hand. Nach einer schönen Kombination über mehre Stationen gelang es Hilmar Schreiber vor den Kickers-Torhüter aufzutauchen, doch dieser parierte den Flachschuss ins kurze Eck der Wörrstädter Nummer Elf mit einem starken Reflex (75.) – spätestens seit diesem Augenblick hielt es im anfeuernden FCW Block niemanden mehr auf den Sitzen. In der 80. Minute schließlich klappte es doch: Hilmar Schreiber durchlief und umkreiste über Rechts 3-4 Niebelungen, passte auf Ken Wieland. Dieser setzte sich spektakulär gegen seinen Gegenspieler auf der Torauslinie durch, drängte in den Strafraum, passte auf Hans-Peter Bieser der eiskalt das Spielgerät aus kurzer Distanz in die Maschen knallte (80.) – der Neuborn explodierte, grenzenloser Jubel der zur Tormusik freudestrahlenden und tanzenden FCW-Fans, die Mannschaft tummelte sich vor Erlösung auf einem Haufen und „erdrückte“ Torschützen Bieser.

Doch kaum hatte Stadionsprecher Klaus Nargang den Torschützen verkündet, hätten die Kickers fast im Gegenzug den Ausgleich erzielt, doch der Pfosten rettete (82.). Bei dieser Szene ließ sich SG Akteur Michael Brack zu einer Tätlichkeit verleiten und musste mit Rot das Spielfeld verlassen. Daraufhin wechselte Wörrstadt 06 nochmals aus und für Sven Huber, kam Peter Wiesner zur Stärkung der Defensive neu in die Partie (83.). In der hitzigen Schlussphase kassierte nur eine Minute später dieser die gelbe Karte nach einem Foul. Wörrstadt verteidigte und schlug jeden Ball weit aus dem Gefahrenbereich, denn die Kickers warfen nun alles nach Vorne. In der 86. Minute gelang es dann doch den in Unterzahl spielenden Wormsern den Ausgleich zu erzielen: Nach einer langen Freistoßhereingabe in den Strafraum, standen die abwehrenden FC-Spieler den berühmten „einen Schritt zu spät“, wiederrum Krämer nahm den Ball an, drehte sich und traf. Doch der FCW glaubte an sich und legte selbst nach dem Gegentreffer eine erneute Schlussoffensive ein. In dieser hatte FC-Stürmer Hilmar Schreiber sogar den Siegtreffer auf dem Fuß, doch der Kickers-Schlussmann kam noch mit den Fingerspitzen an den Schuss und lenkte den Ball an die Latte zum Eckball (90.+1). Als die dritte Minute der Nachspielzeit abgelaufen war, pfiff der Schiedsrichter die denkwürdige Partie ab.

Wer an diesem Abend im Neuborn war, bekam alles zu sehen was das Fußballherz begehrt - beide Mannschaften lieferten sich einen tollen Fight über die komplette Spielzeit. In der ersten Halbzeit vermochten die Kickers mehr vom Spiel zu haben, doch ab der 60. Minute drehte der FCW fulminant auf und zeigte eine seiner stärksten Vorstellungen überhaupt. Der Sieg wäre vielleicht verdient, doch das Unentschieden mag gerecht gewesen sein für zwei Mannschaften die nach FCW Online™ Meinung beide in die Kreisliga gehören. Somit ist die Entscheidung um den Aufstieg vertagt und die Wörrstädter müssen am Sonntag zum nächsten Relegationsgegner FSV Abenheim reisen (Anpfiff 15:00 Uhr). Gewinnt dort Abenheim oder spielen beide Kontrahenten unentschieden, stehen die Kickers als Aufsteiger fest. Gewinnt der FCW kommt es erneut zum Entscheidungsspiel gegen die Kickers aus Worms auf einem neutralen Platz. Nun heißt es für die tapferen FC-Spieler sich von dem Fight zu erholen, am Freitag das Abschlusstraining zu absolvieren und sich auf den nächsten Gegner, den FSV Abenheim, am kommenden Sonntag zu konzentrieren.